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CLIPSE – LET GOD SORT EM OUT

Label: ROC NATION

Genre: Rap

Ein Comeback mit Abgründen, Rückbesinnung – und einem düsteren Meisterwerk. Diese Review ist ausführlich – mit Track-by-Track-Analyse, Feature-Interpretationen und Hintergrundinfos zum Comeback von Clipse.

Was lange nur ein Traum war, ist nun tatsächlich wieder Realität geworden: Clipse, eines der besten, härtesten und auch ikonischsten Hip-Hop-Duos aller Zeiten, sind zurück. Pusha T und Malice – die Brüder aus Virginia, die Anfang der 2000er mit Lord Willin’ und Hell Hath No Fury das Genre definierten und mit Coke-Rap-Ästhetik aufmischten – veröffentlichen ihr erstes gemeinsames Album seit über 15 Jahren mit dem Titel Let the God Sort ‘Em Out.

Clipse, das sind Terrence „Pusha T“ Thornton und Gene „Malice“ Thornton. Zwei Brüder, die mit der Hilfe von Pharrell Williams und Chad Hugo – aka Neptunes – Anfang der 2000er zu lebenden Legenden im Rapgame wurden. Ihre Tracks sind eine Mischung aus hochpräziser Drogenpoesie, ja auch Verherrlichung, detailverliebten Straßenhymnen und sehr bouncenden und doch auch minimalistischen Club-Bangern. Der Untergrund der 2000er lag dem Duo zu Füßen, auch wenn das bisher letzte Album Til the Casket Drops von 2009 nicht mehr ganz an die rohen, harten und enorm zeitlosen Vorgängeralben herankam. Das Duo drückte danach auf den Pauseknopf, und Solokarrieren wurden angestrebt.

Malice fand im Christentum Halt und änderte seinen Namen zu No Malice, veröffentlichte Rap-Alben, die sehr spirituell und religiös ausfielen – gleichzeitig auch eine Weiterentwicklung, wenn auch eine untypische im Rapgenre –, weg vom Straßen- und Coke-Rap, darstellten.
Pusha T hingegen wurde zu einem essenziellen Bestandteil von Kanye Wests G.O.O.D. Music, war nicht nur gern gesehener Feature-Gast, sondern konnte sich mit den zwei herausragenden Alben Daytona und It’s Almost Dry einen Status als herausragender Solo-Rap-Künstler aufbauen. Zentral in der Karriere von Pusha ist natürlich der Beef mit Drake, der mit dem Disstrack samt Exposing eines Kindes von Drake, The Story of Adidon, gipfelte – einer der brutalsten Disstracks aller Zeiten, der Pusha noch einmal in andere Sphären hob.

Für Clipse bedeutete der Erfolg von Pusha zunächst relativ wenig. Es gab zwar auf Kanyes Jesus Is King und auf Pushas It’s Almost Dry kleine Reunions, aber von einem tatsächlichen Comeback konnte noch keine Rede sein. Umso überraschender veröffentlichte man ausgerechnet bei einer Louis-Vuitton-Fashion-Show einen neuen Song und kündigte ein neues Album an – das wir jetzt eben bekommen haben. Dieses Mal von Pharrell produziert – ohne Chad Hugo.

Die Platte sollte eigentlich auf Def Jam Records erscheinen, einer Tochtergesellschaft von Universal, aber ausgerechnet der Beef zwischen Drake und Kendrick Lamar kam dazwischen. Universal, das Label, bei dem bekanntlich auch die beiden Rapper unter Vertrag stehen und das von Drake gerade verklagt wird, verlangte offenbar, dass Clipse ein geplantes Feature mit Kendrick entfernen – zu groß war die Sorge vor der nächsten Eskalation im eigentlich schon von Kendrick entschiedenen Rap-Krieg. Für Pusha T war das Vorgehen seitens des Labels nicht nachvollziehbar, und er nahm eine Millionensumme in die Hand, um Clipse aus dem bestehenden Vertrag rauszukaufen. Das Album erschien jetzt in Zusammenarbeit mit Roc Nation, dem Label von Jay-Z – und natürlich mit Kendrick und seinem Verse auf dem Song „Chains and Whips“.

Das Spannende an dieser Platte und am Duo generell im Jahr 2025 sind die Gegensätze und Ergänzungen, die Clipse vorweisen: Pusha T bleibt der bedingungslose, unerbittliche, harte Charakter, der er immer schon war, während Malice sich reflektierter zeigt, vielleicht manchmal sogar eine beschwichtigende Rolle einnimmt. Die beiden Brüder brillieren auf den 13 neuen Tracks vor allem durch makellosen Rap, durch eine extrem beeindruckende Kompaktheit, durch ihr detailliertes Storytelling und nützen alles, was sie von Pharrell bekommen, mit beängstigender Klarheit und Treffsicherheit aus.

Das Album startet mit „The Birds Don’t Sing“ und einem Feature mit John Legend. Der Track ist ein herausragender Opener, zeigt uns Clipse von einer enorm emotionalen Seite. Sie rappen über ihre verstorbenen Eltern, man bekommt die Trauer, aber auch das Aufbäumen mit, das Pusha und Malice verspüren. Pharrell schenkt ihnen ein herrliches Klavier, dessen Akkorde den Grundstein für ein gospelartiges Gerüst bilden und von fantastischen Vocals von John Legend in der Hook herrlich gefüllt werden. So einen Song ist man von Clipse nicht gewohnt, man könnte ihnen gar einen kleinen Ausflug in die Kommerzialisierung vorwerfen. Ist aber komplett egal, weil hier jede Silbe sitzt, weil man die Emotionen spürt, weil man Zeilen wie „The way you missed mama, I guess I should have known / Chivalry ain’t dead, you ain’t let her go alone“ zu hören bekommt. Oder: „Birds don’t sing if the words don’t sting. Your last few words in my ear still ring. You told me that you loved me it was all in your tone. I love my two sons was the code to your phone now you’re home“ – das kann einen umhauen. Dass man diesen Song an den Anfang stellt, finde ich äußerst klug und gelungen – so gibt’s gleich zu Beginn eine neue Facette, und man hat sofort gezeigt, dass man die Sachen jetzt auch anders angehen kann als noch vor 15 Jahren.

Aber schon wenig später wird es wieder klassischer, wieder düsterer, wenn „Chains & Whips“ anschlägt – der Track mit Featurepartner Kendrick Lamar. Ein brutal atmosphärischer, düsterer Track, erstmals mit dem – man darf es schon ikonisch nennen – „This is culturally inappropriate“-Einwurf von Siri. Eine hallende Gitarre, ein klarer Schlagzeugbeat, ein bisschen Bass, Synthesizer – und los geht die Fahrt. „John 10:10 that’s my usual, mommas is falling out in funerals… This is the darkest I’ve ever been“, sagt Malice – und man glaubt es ihm sofort. Johannes 10:10 wird zu seinem Rettungsanker der Hoffnung.

Kurz vor der Strophe von Kendrick kommt Pharrell daher: „Oh yeah, when things get dark and your number get called / And you look side to side like, ‘What did they say?’ / And it ain’t the Lord’s voice and then you realize / That the devil is talkin’ to you“ – wodurch das Bibelzitat von Malice noch weitere Tiefe erhält. Kendrick liefert anschließend eine makellose Meisterleistung ab, betont, dass er nichts von Kumbaya-Stimmungen hält, variiert – wie für ihn charakteristisch – mit seinem stimmlichen Ausdruck und bleibt außerdem seinem enorm offenen, auf Mr. Morale & The Big Steppers etablierten Storytelling treu, in dem er sagt: „Therapy showed me how to open up / It also showed me I don’t give a fuck.“ Das passt prinzipiell sehr gut zur Attitüde von Clipse – sowohl was die früheren als auch die aktuellen Tage angeht. Ein kompletter Banger-Track, der die alten Stärken von Clipse in die Gegenwart transportiert – mit unfassbar vielen Wortspielen.

Die Liste der Feature-Gäste auf dem Album ist lang und prominent, aber niemand hat sich vermutlich mehr über dieses Comeback gefreut bzw. Teil davon zu sein als Tyler, The Creator. Auch er ist seit Jahren in bestechender Form und dürfte einer der größten Clipse-Fans des Planeten sein – was zur Folge hat, dass sein Hunger in der Strophe unstillbar ist. Man merkt, wie er sich selbst übertreffen und sein absolutes A-Game zeigen möchte.

Das hört man auf „P.O.V.“, wo die Stimmung ein bisschen halluzinierend wird, wo die Synths sehr viel Leben reinbringen und die Drums sich in unterschiedlichen Mustern ausprobieren. Dieser Track schlägt ein bisschen – wirklich nur ein bisschen – lockerer auf als die beiden davor, hat eben eine andere Stimmung. Und auch wenn Pusha und Malice die Sache ein wenig gemütlicher angehen, ist Tyler eben in seinem kompletten Angriffsmodus angekommen: „Call me Mr. Brella how I weather the storm, F40, 3 milly I peel off like an orange.” Sein Part kommt unglaublich böse. Es gibt zum Schluss noch einen sehr feinen Beat-Switch – die coolsten Lines in diesem Flex-Track gibt’s von Pusha in der Hook: „They content create, I despise that / I create content then they tries that“ – weil es einfach wahr ist. Oft kopiert und nie erreicht. Malice reflektiert über seine Karriere und Entwicklung, über die Anfänge als Drogenticker, und hat ebenfalls unglaublich starke Sprachbilder dabei: „Just to think I built a rap career off an oz / I’m watchin’ new niggas rap just to O.D / If I didn’t give you both sides, I wouldn’t be me / I was the only one to walk away and really be free.“ Das ist so messerscharf – man muss es lieben.

Dann der wohl böseste Flex-Track und auch ein Frontrunner für den besten Song des Jahres: „So Be It“. Dieses arabische Sample allein – keine Ahnung, wie und wo man das ausgegraben hat – macht das Lied von vornherein schon so dermaßen aggressiv und tight, einfach die perfekte Grundlage, um seinen eigenen Lebensstil zu feiern und Warnungen gegen andere Rapper auszusprechen. Insbesondere Travis Scott wird von Pusha T in die Mangel genommen. Bisher hat Travis nicht darauf reagiert – er ist offenbar so intelligent und hält die Füße still. Der Track ist jedenfalls grandios, die Hook, die Strophen, der Beat, die Stimmung – alles ist perfekt.

Selbiges gilt für „Ace Trumpets“, ein kompletter Banger mit sehr viel Retro-Clipse-Feeling. Die Patterns sind unglaublich gut gestaltet, die Reime vielseitig, der Zynismus hoch. Malice zeigt sich auf dem gesamten Album unglaublich stark – vor allem nach der doch langen Pause. Aber was er hier aufführt, ist schlichtweg brutal. Es ist ein kurzer Track – aber unterm Strich bleibt einfach ein Brett übrig.

Das anschließende „All Things Considered“ ist der nächste Höhepunkt, wird von einem sehr straighten Piano bzw. Synth getragen. Pusha empfängt uns mit: „How I’m doin’? All things considered, let’s be specific / My mama cheek, I miss it / I wanna kiss it.” Da treffen wieder beide Welten aufeinander – die locker-zynische und die aufrichtig-emotionale. Der Verlust der Mutter ist und bleibt ein zentrales Thema dieser Platte. Der Beat spitzt sich ein bisschen zu, es pulsiert hier sehr viel. Es ist ein Track über Erfolg und wie er zustande gekommen ist – auch darüber, ob der Preis, den man bezahlt hat, den Ruhm wert war. Pharrell macht die Hook, kommt sehr geschmeidig daher, während die Strophe von Malice schon angsteinflößend sein kann – der ist wirklich mit allen Wassern gewaschen. The-Dream macht schließlich noch das Outro – sehr nüchtern und kontrastreich zu den restlichen Vocals.

Extrem spannend – und auch ein bisschen gewöhnungsbedürftig – kommt „M.T.B.T.T.F.“ daher, was nicht zuletzt an der Gitarre liegt. Aber das macht nichts – es entsteht eine sehr reduzierte Stimmung, teilweise kommt es überhaupt zu kompletten A-capella-Teilen, wie etwa in Malices Part. Der Track ist ein klassischer Coke-Rap-Track, voll von doppeldeutigen Lines zwischen Drogenhandel, Gewaltfantasien, Luxus-Lifestyle und biblischer Symbolik. Die zentrale Line „She want Mike Tyson blow to the face“ schwingt auf mehreren Ebenen – von Kokain bis Punchline, von Sex bis Selbstzerstörung. Auch hier ist Malice in absoluter Hochform.

Dieser Part des Albums wird von Abkürzungen in den Titeln dominiert, es folgt „E.B.I.T.D.A.“, was für „Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation, and Amortization“ steht – also grob gesagt: der wahre Gewinn eines Unternehmens. Ein sehr kurzer Track, dauert nur zwei Minuten, wo Pharrell auch wieder am Mikrofon mitmischen darf. Pushas Hook zählt zu den besten des gesamten Albums – die ist so dringlich und fantastisch durchgerappt: „Went from heaters up to fevers up. Bitches in the back, the seat is up. Now I’m ten times the E.B.I.T.D.A. If you let money talk, who speaking up?” Das ist die ganz feine Klinge. In den Strophen treffen sich dann wieder Pusha und Malice, die mit Lines über Contra, Crates und Safe Rooms Bilder aus ihrer Vergangenheit und ihrer Gegenwart vermischen. Malices Beitrag ist wie gewohnt bildgewaltig – zwischen Straße, Mantra und Zynismus.

Den Abschluss des kleinen Akronym-Zyklus bildet „F.I.C.O.“ – eine Referenz auf das amerikanische Kreditsystem, das den finanziellen Vertrauenswert einer Person in Punkten misst. Clipse drehen diese Logik – hier steht F.I.C.O. nicht für Bonität bei der Bank, sondern für Street Credibility. Und wer bei ihnen „re-uppt“, braucht eine lupenreine Bilanz in Sachen Vertrauen, Loyalität und Durchhaltevermögen. „850 or bust“, sagt Pusha – also nur die absolute Topwertung zählt. Wer auch nur ein bisschen wackelt, fällt durch. Der Beat dazu ist ziemlich laid-back, aber gerade dadurch bekommen die eiskalten Punches von Pusha und Malice noch mehr Gewicht. Pharrell hat hier richtig filigran gearbeitet – das Instrumental baut sich auf, mit kleinen Übergängen und Raum für Dynamik. Stove God Cooks liefert die Hook mit seiner souligen Delivery, die sich irgendwo zwischen Schmerz, Bedrohung und Größenwahn bewegt – er sorgt für eine wunderbare Ergänzung zum Rap.

Niemand Geringerer als Jesse Jackson eröffnet den Track „Inglorious Bastards“, der mit Bläsern im Instrumental auffällt und dadurch das nötige nostalgische Gefühl aufbaut, das den Track definiert. Denn es kommt zu einer Reunion der Re-Up-Gang – es ist also auch Ab-Liva zu hören. Alles fühlt sich hier sehr roh an. Clipse und Liva erzählen von Drogenhandel, gesellschaftlicher Ausgrenzung, Reichtum, Überwachung, Paranoia und Triumph – und machen deutlich, dass sie sich all das selbst erarbeitet haben, gegen alle Widerstände. Die „This is culturally inappropriate“-Einwürfe kommen auch zu diesem Zeitpunkt noch gut, wie auch die anderen Ad-libs gelungen. Ein triumphaler Track.

Und so geht es dann auch gleich mit „So Far Ahead“ weiter. Ein wundervoller Gospel-Track mit prominent gesungener Hook von Pharrell und extrem flexenden Strophen von Pusha und Malice. Hier machen sie ein für alle Mal klar, dass sie über ihrer Konkurrenz stehen – auf einem sowohl sehr leichten als auch verzerrten Beat. Dieser Song lebt von den Gegensätzen aus himmlischer Hook und ziemlich höllischen Strophen. Der Titel ist jedenfalls Programm. Während Pharrells Gesang von stilvoller Überlegenheit erzählt („Ferrari leather with the matching stitching“), geben sich Pusha und Malice keine Mühe mehr, bescheiden zu wirken. Hier wird nicht nur mit Drogendeals, Celebrity-Nähe und Kunstgeschichte kokettiert. Es gibt fantastische Punches von Pusha („All my n****s draw, so we all Picassos“), der in seinem Text außerdem bis zu Guantanamo oder der Gestapo kommt – während Malice einmal mehr die biblische und existenzielle Tiefe des Albums auslotet. Er spielt mit Prediger-Metaphern, Endzeitbildern und Gangster-Referenzen, vergleicht sich mit Mase, zitiert „I Am Legend“ und dichtet: „Tried to hide the dope in the message / like we did the coke in the Lexus.”

Mein persönliches Hypebarometer nach erstem Blick auf die Tracklist ist vor allem aufgrund des titelgebenden Songs in enorme Höhen gestiegen. Hier ist Nas mit dabei, wir haben eine sehr farbenfrohe und abwechslungsreiche Klanglandschaft. Pusha T und Malice liefern sich hier ein fast schon höllisches Call-and-Response-Duell, in dem sich die gewohnt arrogante Bildsprache (Coffin wood, closed casket, wolves, Berettas) mit gar okkulten Anspielungen („every single word of the hex I need“) und Doppeldeutigkeiten mischt. Die Lines sind voll von brutaler Symbolik: „Soul leave your body like a fentanyl rush“, „Coke spots all over like leprosy“, „We been doing this for eons / while you thirsty tryna figure out who you can spill the tea on.”

Dann kommt Nas, der dieses Höllentor noch einmal weitet. Sein Vers ist nicht nur selbstverliebt („I alone did rejuvenate hip-hop into it’s newest places“), sondern voller historischer Rückbezüge, Reflexion über seine Rolle im Spiel. Besonders schön ist seine selbstgewählte Positionierung: „The pantheon is a family, we some upstanding G’s.“ Damit stellt er sich nicht einfach auf eine Stufe mit Clipse – er macht da ganz klar: Das hier ist Olymp-Level, besser wird’s nicht. Leider endet der Track relativ abrupt – was auch als Stilmittel angesehen werden darf.

Der Closer „By the Grace of God“ ist noch einmal ein extrem atmosphärischer Track, wieder mit treffenden Chorpassagen verziert und einer letzten, majestätischen Hook von Pharrell. Die Befreiung steht hier im Mittelpunkt – sowohl im Instrumental als auch im Text. Gnade ist das Leitmotiv, und Pusha und Malice danken Gott, dass sie von ihm vor dem Gefängnis beschützt wurden. Außerdem gibt’s von Pusha noch eine kleine Spitze in Richtung Drake. Ein treffender Abschluss für dieses unglaubliche Rap-Album, das ähnlich aufhört, wie es beginnt: mit einem persönlichen, ruhigen Song.

Mit großer Vorfreude kam dieses Album – und Clipse die Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern übertroffen. Let the God Sort ‘Em Out ist kein bloßer Nostalgie-Trip, auch kein reines Coke-Rap-Album, sondern ein dunkler, komplexer, intelligenter Brocken aus Schuld, persönlicher Entwicklung, Befreiung – mit fantastischem Storytelling und einer herausragenden Produktion. Das Album nimmt sich seine Zeit, zwingt auch zum Zuhören – und belohnt schließlich mit Dichte und Tiefe. Die Featureliste ist bombastisch, und jeder einzelne Rapper ist mit seiner absolut besten Leistung aufgeschlagen. Pusha T und Malice haben einmal mehr abgeliefert. Dieses Duo hat sich schon vor Jahrzehnten in den Rap-Geschichtsbüchern verewigt – mit diesem Album hat sich ihr Stellenwert noch einmal nach oben geschoben, und man hat sich an oberster Stelle einzementiert. Das Album ist grandios, voller Banger, kompakt und macht abhängig.

Wertung: 10/10