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Girls – Broken Dreams Club

© True Panther Sounds

Eine glorreiche Rückkehr in die Welt der Musik-Rezessionen hat mir mein lieber Freund, der Martin beschert. Mit leicht zittrigen Händen, doch mit dem Herz voll Musik sitze ich jetzt vorm Bildschirm und möchte das eine oder andere Wort über die EP Broken Dreams Club der Band Girls loswerden.

Zuerst mal, warum habe ich mich für diese Platte entschieden? Ich wollte mir den Wiedereinstieg in die Schreiberei so angenehm einbetten wie es irgendwie möglich ist. Broken Dreams Club macht es mir da ja recht einfach mit gerade mal sechs Songs und 30 Minuten Gesamtlänge. Allerdings sind diese 30 Minuten sowas von dermaßen gefüllt mit Emotionen, Erwachsen werden & sich dem Erwachsen werden verweigern.

2010 kam die EP raus und suchte mich Heim in einer sehr prägenden Phase meines Lebens und wurde schnell zum Soundtrack meines Alltags. Es kam mir vor als hätte der Sänger Christopher Owens genau die gleichen Ängste wie ich und war auch auf der Suche nach etwas, was nicht greifbar und noch nicht definierbar war. War es Liebe? Die Antwort war zu einfach.

Aus heutiger Sicht glaube ich, dass es Sehnsucht war, nach einer fixen Idee, wie Liebe sein soll. Ein Wunsch nach einer Welt ohne Krieg & Leid. Der einzige der leiden soll, sollte man selber sein. Denn das Leiden war doch so echt und bedeutungsschwer.

Naja, zerrissen war ich damals, doch das vermittelte die Musik auf Broken Dreams Club auch. So befasst sich die Band bei dem Namensgebenden Song mit dem Gefangensein der Menschen in einer Welt die uns durchgehend mit Informationen bombardiert. Nicht in der Lage sein, für einander da zu sein, da man viel zu beschäftigt damit ist, sein eigenes Leben auf die Reihe zu bekommen. Bei dem Song „Heartbreaker“ geht es überraschenderweise um Liebeskummer. Absolut einer meiner Favoriten auf der Scheibe. Getragen von einer verträumten E-Gitarre singt Owens von verlorener Liebe und dem Wissen nie wieder glücklich zu sein solange er sie nicht wieder zurückbekommt. Doch er streut auch ein:

‘Cause when I said that I loved you,
honey, I knew it from the very start,
and when I said that I loved you,
honey I knew that you would break my heart.

Was wiederum die selbstzerstörerische Seite aufzeigt, die sich durch die EP und auch durch die kurze aber intensive Geschichte der Band zieht.

Abschließen möchte ich meinen kurzen Erguss mit ein paar Worten über den letzten Song der EP – „Carolina“. Auch wieder getragen von zwei wunderschönen E-Gitarren, die verzerrte und langgezogene Riffs erklingen lassen. Monoton beginnt Owens kleine Wortfetzen ins Mikrophon zu flüstern um dann voll aus sich rauszugehen. Der Sound erinnert an einen schönen Morgen. Die Erleichterung nach einem schlimmen Alptraum aufzuwachen. Ein wunderschöner, versöhnlicher doch vielleicht auch trügerischer Abschluss der EP. 

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