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Die 40 besten Alben des Jahres 2021 (bisher)

Es ist Juli, das halbe Jahr schon wieder vorbei. Und damit dürfen wir wieder eine Liste erstellen. Unsere besten Alben des Jahres bisher – in chronologischer Reihenfolge:

Jazmine Sullivan – Heaux Tales

Einen wunderbaren Start ins neue Jahr bescherte uns Jazmine Sullivan mit Heaux Tales. Ein Extended Play mit Konzeptansatz, ein Werk, das nur so von Frauenpower strotzt. RnB und HipHop-Fans sollten an Heaux Tales nicht vorbeigekommen sein.

Gefällt uns besonders: “Pick Up Your Feelings”, “Put It Down”, “Girl Like Me” (featuring H.E.R.)


Black Country, New Road – For the first time

Lass doch alle Bands mit so einer Debüt-Platte aufschlagen, wie Black Country, New Road. Die britische Gruppe experimentiert sich auf For the first time durch den Rock und schafft es, die gewünschte Neugier der Hörer:innen zu wecken. Wer sich noch nicht getraut hat, sollte sich mit diesem Sound näher beschäftigen.

Gefällt uns besonders: “Instrumentals”, “Athens, France”, “Sunglasses”, “Opus”


Claud – Super Monster

Wer bei Phoebe Bridgers gesigned ist, hat auf Pandroid generell eher leichtes Spiel. Bedroom-Pop kann mitunter was ganz feines sein, kann man auf Super Monster nachhören.

Gefällt uns besonders: “Gold”, “Soft Spot”, “Cuff Your Jeans”


Arlo Parks – Collapsed in Sunbeams

Das Debüt-Album der zwanzigjährigen Britin kommt mit einer unglaublich wundervollen Tiefe um die Ecke. Arlo kann Geschichten erzählen und sie noch besser musikalisch begleiten. Indie-Pop, Indie-Folk, Indie-Rock – Hauptsache Indie.

Gefällt uns besonders: “Hurt”, “Hope”, “Caroline”, “Black Dog”, “Eugene”


Slowthai – Tyron

Wir bleiben in Großbritannien. Slowthais Tyron hat verletzliche Seiten, aber auch die von ihm erwarteten Banger. Britischer Rap sollte ohnehin viel mehr gehört werden. Dieses Album ist eine Erinnerung daran.

Gefällt uns besonders: “45 Smoke”, “Cancelled”, “Mazza”, “I Tried”, “Terms”, “NHS”, “ADHD”


Black Dresses – Forever in Your Heart

Eigentlich haben sich Black Dresses vergangenes Jahr aufgelöst. Da es beim kanadischen Duo aber nichts gibt, was es nicht gibt, veröffentlichten sie plötzlich ein neues Album. Forever in Your Heart wurde eine halbe Stunde vor Release angekündigt und hatte den Beipackzettel “Wir sind weiterhin keine Band mehr, haben uns aber dazu entschlossen, Musik zu veröffentlichen” dabei. Darüber darf man sich freuen! Außer man steht nicht auf Noise-Pop/Rock, dann wird man der Band nicht nachtrauern.


Nick Cave & Warren Ellis – Carnage

Es kann nie genug Nick Cave-Alben geben. Dass Carnage das erste Album von Cave und Warren Ellis als Duo ist, überrascht ob des langen gemeinsam gegangenen Wegs ein wenig. Dem Sound hört man die Vertrautheit der beiden an. Eines der besten Projekte von Cave in der jüngeren Vergangenheit.

Gefällt uns besonders: “Old Time”, “Carnage”, “White Elephant”, “Shattered Ground”, “Balcony Man”


Julien Baker – Little Oblivions

Nach Phoebe Bridgers brachte Julien Baker als nächstes Mitglied der Supergrop boygenius ihr nächstes Album auf den Markt. Little Oblivions stellt eine Zäsur in ihrer Diskographie der 25-Jährigen dar: Es wird elektronischer, es gibt Drums, eine Band. Inhaltlich lässt sie uns am Kampf mit ihrer Vergangenheit und ihren Dämonen teilhaben. Ein sehr persönliches, schönes Werk.

Gefällt uns besonders: “Hardline”, “Heatwave”, “Faith Healer”, “Favor”, “Song in E”


Genesis Owusu – Smiling with No Teeth

Eine der Entdeckungen des Jahres. Der junge Australier verknüpft auf seine Debüt sämtliche Genren, RnB, HipHop, Rock, Pop – hier sollte für jeden Geschmack etwas dabei sein.

Gefällt uns besonders: “The Other Black Dog”, “Waitin’ On Ya”, “Don’t Need You”, “Gold Chains”, “Black Dogs”, “A Song About Fishing”


Feu! Chatterton – Palais d’argile

Chanson-Bands können immer noch in sein. Feu! Chatterton ist das beste Beispiel für diese These. Die französische Band lässt auf Palais d’argile träumen und motiviert für einen Besuch in einem Pariser Club.

Gefällt uns besonders: “Un Monde Nouveau”, “Christax liquides”, “Compagnos”, “Aux Confins”, “Libre”, “Monde Nouveau”


Disarstar – Deutscher Oktober

Das erste Brett im deutschsprachigen Rap stammt von Disarstar. Politischer Rap, der sich kein Blatt vor den Mund nimmt. Er hat seinen Sound gefunden und eine der besten Deutschrap-Platten der vergangenen Jahre fabrizieren können.

Gefällt uns besonders: “Intro (Balenciaga)”, “Australien”, Trauma”, “Großstadtfieber”, “Verloren”, “Nachbarschaft”


Lana Del Rey – Chemtrails over the Country Club

Das erste von zwei Lana Del Rey-Alben im Jahr 2021. Bevor es mit Blue Banisters weitergeht, kam mit Chemtrails over the Country Club der Nachfolger ihres Erfolgsalbums Norman, Fucking Rockwell. So gut wie NFR ist das hier angeführte Album nicht, dennoch gibt es wieder Momente wo man versteht, warum das mit Musik und Lana passt. Und wieder andere, die Wasser auf den Mühlen der Eintönigkeits-Kritikern sind.

Gefällt uns besonders: “Chemtrails over the Country Club”, “White Dress”, Wild Heart”, “Dark bu just a game”


For Those I Love – For Those I Love

Hier wird es wieder experimentell. David Balfe steckt hinter For Those I Love und experimentiert sich auf dem gleichnamigen Album zwischen elektronischer Musik und diversen anderen Genres durch. Kann eine unglaubliche Wucht entwickeln.

Gefällt uns besonders: “I Have A Love”, “You Stayed/To Live”, “The Myth/I Don’t”, “Birthday/The Pain”


Armand Hammer with The Alchemist – Haram

Das Cover dieser Platte wird auf YouTube nur selten gezeigt. Zwei abgetrennte Schweineköpfe sind auch nicht sonderlich einladend – fallen aber auf. Die Kollaboration zwischen dem Duo Armand Hammer und dem Produzenten The Alchemist aber noch mehr. Fantastischer HipHop – Was für eine Platte!

Gefällt uns besonders: “Sir Benny Miles”, “Roaches Don’t Fly”, “Indian Summer”, “Aubergine”, “Falling Out The Sky”, “Wishing Bad”


Floating Points, Pharoah Sanders & The London Symphony Orchestra – Promises

Electro trifft Jazz triffft Orchester. Der britische Musiker hat sich mit dem amerikanischen Saxophonisten Pharao Sanders zusammengetan und außerdem noch die Londoner Symphoniker mitgenommen. Promises verspricht gar nichts und hält trotzdem alles. Ein Album zum Fliegen.


Brockhampton – Roadrunner: New Light, New Machine

Wieder ein wenig zurück zu den Wurzeln kehrt Brockhampton mit Roadrunner: New Light, New Machine – Ein Album wie man es sich von der Gruppe 2021 wünscht: Mit Bangern und den mittlerweile schon etablierten poppigeren Facetten. Joba ist diesmal der Star.

Gefällt uns besonders: “Buzzcut”, “Chain On”, “Bankroll”, “The Light”, “Windows”, “I’ll Take You On”, “Don’t Shoot Up The Party”, The Light Pt. II”


AJ Tracey – Flu Game

Wie war das mit britischem Rap? AJ Tracey gehört zu den angesagtesten Künstlern der Insel und kann diesem Ruf mit Flu Game auch großteils gerecht werden.

Gefällt uns besonders: “Kukoc”, “Cheerleaders”, Eurostep”, “Little More Love”, “Dinner Guest”, “West Ten”


Jeff Rosenstock – Ska Dream

Er bleibt die coolste Socke im Punk-Business. Jeff Rosenstock hat sein letztes Album No Dream einfach noch einmal aufgenommen und eine Ska-Version veröffentlicht. Beide Alben sollte mann gehört haben.


Porter Robinson – Nurture

Fünf Jahre hat Porter Robinson an Nurture gearbeitet, ehe es im April endlich erschienen ist. Man könnte jetzt viel über die Gründe der langen Produktionszeit schreiben – aber das würde den Rahmen sprengen. Viel wichtiger ist, dass Nurture einen Wohlfühlfaktor mit sich bringt, den man sich in Pandemie-Zeiten wünscht.

Gefällt uns besonders: Geht in einem durch


Mine – Hinüber

Fantastisch. Alles hören!


Danger Dan – Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt

Wir bleiben im deutschsprachigen Raum und beschäftigen und mit Danger Dan. Das Mitglied der Antilopen Gang hat mit Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt ein Klavier-Rap-Album kreiert, dass man nicht hoch genug für seine Texte und seine Melodien loben kann. Das kam unerwartet!

Gefällt uns besonders: “Lauf davon”, “Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt”, “Trotzdem”, “Ich verprügelte Sextouristen in Bangkok”, “Top und Deckel”, “Eine gute Nachricht”


Aly & AJ – A Touch of the Beat Gets You Up on Your Feet Gets You Out and Then Into the Sun

14 Jahre ließen uns Aly & AJ auf ein neues Album warten – und herausgekommen sind Vergleiche mit der amerikanischen Band HAIM. So weit würden wir nicht gehen, dennoch haben die Schwestern für ein schönes Pop-Album gesorgt.

Gefällt uns besonders: “”Pretty Places”, “Lost Cause”, “Slow Dancing”, “Paradise”


Iceage – Seek Shelter

Punk-Rock aus Dänemark! Iceage aber auf drei Akkorde zu reduzieren würde der Band nicht gerecht werden. Elektrischen Sound findet man hier ebenso, wie außerordentlich spannende Lyrics.

Gefällt uns besonders: “Vendetta”, “Gold City”, “Dear Saint Cecilia”


J. Cole – The Off-Season

Diesmal kein Konzept-Album, sondern wieder mehr Freude am Sprechgesang generell – so könnte man das neue J. Cole-Album zusammenfassen. Richtig gierig wird er hier mitunter.

Gefällt uns besonders: “95 SOUTH”, “My Life”, “Pride is the devil”, “Let go my hand”, “The climb back”


St. Vincent – Daddy’s Home

St. Vincents Vater ist aus dem Gefängnis entlassen worden, was Grund genug ist, das Album nach diesem Ereignis zu benennen. Nennt uns eine Sache die sie musikalisch nicht kann. Wir warten!

Gefällt uns besonders: “Pay Your Way in Pain”, “Daddy’s Home”, “The Melting of the Sun”, “Down”, “Somebody Like Me”


Mdou Moctar – Afrique Victime

Mdou Moctar spielt nicht nur linkshändig Gitarre, sondern ist auch der Grund, sich mit den Tuareg auseinanderzusetzen. Was für ein unglaublich geiler Sound. Jimmy Hendrix lebt weiter!


Audrey Nuna – liquid breakfast

Wer auf Rap, R&B und Pop steht, kommt um dieses Werk nicht herum. Einziger Makel stellt die verhältnismäßig kurze Länge der Platte dar. Alles andere bildet ein starkes Erstlingswerk einer sehr talentierten jungen Künstlerin.

Gefällt uns besonders: Alles durchhören!


Olivia Rodrigo – Sour

SOUR unterscheidet sich deutlich von den meist seichten Alben aus dem Disney-Umfeld. Ein wenig Folk (wenn man das so haben will) wird hier ebenso geboten, wie Pop-Punk oder schlichter Pop. Generell erinnert das Album an die Anfänge ihres großen Idols Taylor Swift, die ebenfalls jahrelang ihr Liebesleben (mit ähnlichen cringe-Zeilen) besungen hat. Olivia Rodrigo kann auf SOUR aufbauen, es gab schon sehr viele, sehr viel schlechtere Debüts von Disney-Sternchen.

Gefällt uns besonders: “Traitor”, “Drivers License”, “1 Step Forward, 3 Steps Back”, “Deja Vu”, “Good 4 U”, “Happier”, “Jealousy, Jealousy”


Black Midi – Cavalcade

Wieder experimentell, wieder aus Großbritannien. Da wird alles in Frage gestellt, da kommt Jazz rein, da darf man von Progressiv Rock sprechen. Richtig gutes Ding!

Gefällt uns besonders: “John L”, “Marlene Dietrich”, “Slow”, “Ascending North”


Japanese Breakfast – Jubilee

Endlich wieder Freude! Nach dem Tod ihrer Mutter verarbeitete Japanese Breakfast den Schmerz auf den Vorgänger-Alben, auf Jubilee wird es wieder fröhlicher. Das steht ihr mindestens genauso gut.

Gefällt uns besonders: “Paprika”, “Be Sweet”, “Kokomo, In”, “Posing in Bondage”, “In Hell”


Wolf Alice – Blue Weekend

Fantastisch. Alles hören!


King Gizzard & the Lizard Wizard – Butterfly 3000

Das 18. Album von King Gizzard & the Lizard Wizard stellt auch gleichzeitig die zweite Langspielplatte der Band des Jahres 2021 dar. 44 Minuten Sythi-Pop/Rock, der an vielen Punkten die richtigen Stellen trifft.


Marina – Ancient Dreams in a Modern Land

Marina (ehemals and the Diamonds) lässt sich von der Industrie und insbesondere von Männern nichts mehr sagen. Das steht ihr sehr gut und ist hauptausschlaggebend für ein Pop-Feuerwerk mit sehr tiefsinnigen, feministischen und anti-kapitalistischen Texten.

Gefällt uns besonders: “Ancient Dreams in a Modern Land”, “Venus Fly Trap”, “Man’s World”, “Purge the Poison”, “New America”


Griff – One Foot in Front of the Other

Den BRIT-Award als Newcomerin des Jahres hat Griff schon abgestaubt, mit ihrem ersten Mixtape One Foot in Front of the Other beweist sie warum. Dauert nicht lange, deshalb Empfehlung alles zu hören (wie sonst auch!)


H.E.R – Back of My Mind

Grammy-Awards, ein Oscar und dabei gerade erst 24 Jahre alt geworden. H.E.R hat mit Back of My Mind ihr Debüt herausgebracht. Ein langes Werk, dem man ob seiner Qualität die Dauer verzeiht.

Gefällt uns besonders: “We Made It”, “Trauma”, “Damage”, “Come Through”, “Lucky”, “Hold On”


Faye Webster – I Know I’m Funny haha

Viertes Album von Faye Webster mit einem Titel, der ein wenig in die Irre führt. I Know I’m Funny haha lässt elegisch durch die Straßen schlendern und kommt dabei in seiner ganzen Indie-Folk-Pracht zur Geltung.

Gefällt uns besonders: “Better Distractions”, “Sometimes”, “I Know I’m Funny haha”, “In A Good Way”, “Cheers”, “A Stranger”, “A Dream With A Baseball Player”


Lucy Dacus – Home Video

Lucy Dacus komplementiert die boygenius-Release-Historie mit ihrem dritten Album. Ähnlich ehrlich und verletzlich wie Julien Baker, nimmt sie die Hörer:innen mit auf eine Reise in ihre Jugend.

Gefällt uns besonders: “Hot & Heavy”, “First Time”, “VBS”, “Thumbs”, “Partner in Crime”, “Brando”


L’Rain – Fatigue

Wenn mir wer das Genre zu L’Rain nennen kann – bitte schreibt mir. Vollkommen egal, die Songwriterin liefert fantastisch ab. Noch ein Geheimtipp, bald hoffentlich verdientermaßen etwas bekannter.

Gefällt uns besonders: “Fly, Die”, “Find It”, “Blame Me”, “Suck Teeth”, “Two Face”


Spellling – The Turning Wheel

Spellling kommt von Poetry Slams, hat sich irgendwann an einer Loop-Station versucht und ist mit ein paar Zwischenschrittten dann dort gelandet, wo jetzt The Turning Wheel draufsteht. Ähnlich wie L’Rain sollte hier der Durchbruch nur eine Frage der Zeit sein.

Gefällt uns besonders: “Little Deer”, “Turning Wheel”, “The Future”, “Boys At School”


Tyler, the Creator – Call Me If You Get Lost

Tyler, The Creator untermalt seinen Status als HipHop-Größe der vergangenen Jahre. Auf Call Me If You Get Lost bleibt er seinem eingeschlagenen Weg treu, nimmt aber auch wieder Vergangenheitsabstecher mit und damit auch wieder mehr Rap-Tracks auf die Platte. 

Gefällt uns besonders: ja, eigentlich alle.


Honorable Mentions:

Viagra Boys – Welfare Jazz

Weezer – OK Human

Foo Fighters – Medicine at Midnight

Hayley Williams – Flowers for Vases / Descansos

Noga Erez – Kids

La Femme – Paradigmes

Beabadoobee – Our Extended Play

Modest Mouse – The Golden Casket

SAULT – NINE

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