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Die besten 100 Songs 2021


50.


badmómzjay – Ich Mag (feat. Takt 32)

Bei Ich Mag passt alles zusammen, das Feature von Takt32 gliedert sich perfekt ein, Jordy teilt aus (Mag, wenn du dich selbst liebst / ohne dass du Angst hast / Und mag paar Schellen für jeden homophoben Bastard). Der Beat darf eingerahmt werden und für zukünftige Battle-Rap-Runden herausgeholt werden.


49.


Porter Robinson – Look at the Sky

Porter Robinson hat sich mit neuer Musik sehr lange Zeit gelassen. Die Leadsingle zu seinem neuen Album zeigt sein Talent: Verspielt, verträumt und natürlich sehr elektronisch bewegen wir uns durch die Sphäre. Thematisch nicht ganz so einfach, durch die euphorische Umsetzung aber sehr, sehr versöhnlich.


48.


Doja Cat – Get Into It (Yuh)

Ein Track, den wir in der Instant-Track by Track-Review noch als nervig gecancelled haben. So kann man sich irren. Es handelt sich hier schlichtweg um einen Banger.


47.


Charli XCX – Good Ones

Charli XCX läutet mit Good Ones ihre massive Pop-Star-Ära ein und gibt einen ersten Einblick auf ihr im Frühjahr erscheinendes Album. Sie nimmt sich den 80er-Jahren an, scheint Eurythmics Tribut zollen zu wollen und fabriziert dadurch einen hervorragenden Club-Banger.


46.


MUNA – Silk Chiffon (feat. Phoebe Bridgers)

MUNA steht seit Neuestem bei Phoebe Bridgers’ Label unter Vertrag. Dementsprechend naheliegend ist eine Kollaboration zwischen Angestellten und Chefin. Eine herrliche Soft-Pop-Nummer, die sogar Phoebe zum Lachen bringt. Ja, das Leben kann Spaß machen – vor allem wenn man solche Hymnen für die LGBTQI+-Community schreiben kann.


45.


Amyl and The Sniffers – Guided By Angels

Ein Song, der neugierig macht, der die Qualitäten der Band vorstellt und dessen Energie man sich nur sehr schwer entziehen kann. Man merkt hier schon, dass Amyl And The Sniffers mehr drauf haben, als nur drei Akkorde zu spielen (auch wenn sie sich immer wieder den Powerchords hingeben). Riffs, starke Bassline und allgemein ein sehr stringenter Aufbau eröffnen das Album. Amy gibt alles, von der ersten bis zur letzen Sekunde.


44.


Holly Humberstone – Scarlett

Holly Humberstone gehört die Zukunft. Mit Scarlett weist sie eine weitere Talentprobe vor. Hier stimmen alle Teile perfekt zusammen, die gewählte Gesangsmelodie umschlingt die Synthis harmonisch, die schrillen E-Gitarren drücken die zwischenzeitliche Verzweiflung aus, die Drums schlagen einen Takt vor, durch den sich der Song sagenhaft leicht anfühlt.


43.


L’Rain – Blame Me

L’Rain wird grausam unterschätzt (mehr dann bei den Top-Alben des Jahres). Blame Me ist eine der ruhigeren Nummern ihres neuen Albums, kann aber durch einen wunderbaren Aufbau zu einem feinen Geflecht aus Streichern, Gitarre und Gesang wachsen.


42.


Duran Duran – Anniversary

Die Band feiert sich mit Anniversary und ordentlich Percussion bzw. einem härteren Riff, das sich wenig später in verträumten Synthis auflöst. Ja, die Band feiert über 40 Jahre Bühnenpräsenz und macht das auch angemessen. Der Refrain geht massiv ins Ohr, steht ein wenig im Kontrast zu den Strophen, was aber nicht schlecht tut. Hier wird richtig galoppiert.


41.


Feu! Chatterton – Un Monde Nouveau

Eine neue Welt – so kann sie klingen. Diese fünf Minuten vergehen wie im Flug, die futuristischen, dezenten Gitarren, das Keyboard lassen alles sehr leicht werden.


40.


CHVRCHES & Robert Smith – How Not To Drown

Im soliden Einheitsbrei des neuen CHVRCHES-Albums sticht das Feature mit Robert Smith heraus. Muss es auch, es handelt sich um Robert Smith. Es entwickelt sich ein feines Duett, fern von jedem Kitsch. Synthi und Schlagzeug als Anker, an dem sich alle anderen Songteilnehmer festklammern.


39.


Silk Sonic – Leave The Door Open

Ein Song, der die Welt im Sturm eroberte. Ein Lied, das alles hat, was es braucht, um wirklich sexy zu sein. Viele Künstler:innen versuchen zwanghaft durch besonders laszives Verhalten einen erotischen Song zu schreiben, Silk Sonic machen es mit spielerischer Leichtigkeit. Die Kombo aus Andersons Percussion und Brunos massiver Fähigkeit, alle Herzen durch seinen Gesang zu erobern, ist unschlagbar. Vor allem überzeugen die beiden mit Witz, sie nehmen sich selbst und alles um sie herum nicht zu ernst. Soul, Funk, R&B – Percussion, Chöre, Klavier und Gesang. In dieser Form braucht es nicht mehr. Es ist kein besonders aufwendiges Arrangement, dass die beiden hier präsentieren, aber die Ausführung ist schlichtweg perfekt. Ja, vielleicht mutet dieser Track dem ein oder anderen etwas zu schnulzig an – aber schlechte Musik klingt anders.


38.


Faye Webster – I Know I’m Funny haha

Wenn im Hintergrund eine Pedal-Steel-Gitarre raunzt, darf im Vordergrund auch dezent gesungen werden. Faye Webster erzählt drei unwiderstehliche Episoden aus ihrem Leben, vom Einzug ihres Freundes ohne es dem Vermieter mitzuteilen, zum Vergessenwerden durch betrunkene Schwägerinnen. Und die Pedal-Steel wird auch von Country-Musik beschlagnahmt.


37.


Nas – Rare

Die erste Single von King’s Disease II Rare erinnert im ersten Teil von seinem Beat und seinem Flow an J. Cole – wobei, da Nas schon gerappt hat, als Cole noch irgendwo in Carolina herumgehüpft ist, zählt der Vergleich vermutlich nicht ganz. Jedenfalls ein wenig mehr Jazz und ein richtig geiler Switch in der Mitte des Tracks. Hit-Boy und Nas passen einfach zusammen.


36.


Megan Thee Stallion – Southside Forever Freestyle

Megan Thee Stallion schenkte uns an ihrem 26. Geburtstag im Februar diesen Freestyle. Hungrig zerstört sie den Beat und alles was sich ihr in den Weg stellt. Glücklicherweise fand der Song zum Ende des Jahres den Weg auf die Streaming-Plattformen.


35.


illuminati hotties – Mmmoooaaaaayaya

Mmmoooaaaaayaya.


34.


Torres – Don’t Go Puttin Wishes in My Head

Brandon Flowers würde für Don’t Go Puttin Wishes In My Head vermutlich in Erwägung ziehen, das Book of Mormon gegen diese Songrechte einzutauschen. Wenn wir die Blasphemie weglassen wollen, dann bleibt ein Song übrig, der stark an die Killers erinnert. Snythis, eine ansteckende Melodie, fantastischer Aufbau über knapp viereinhalb Minuten. Kurz: Einer der besten Indie-Pop-Songs des Jahres.


33.


Jessie Ware – Please

Jessie Ware bleibt die Disco-Queen. Please kann nahtlos an sämtliche Monsterscheiben ihres Albums What’s Your Pleasure? anschließen. Banger auf allen Ebenen.


32.


AUDREY NUNA – Top Again feat. Saba

Audrey Nunas Mixtape a liquid breakfast überzeugt ja durch die Bank. Top Again sticht aber noch einmal heraus, was nicht zuletzt auch an Saba liegt. Hier wird’s ein wenig oldschool, hier darf der Bass und die Synthis gut hörbar sein. Audrey singt hauptsächlich, zeigt ihre kräftige Stimme, Saba sein Können mit verschiedenen Tempo-Wechseln.


31.


Noname – Rainforest

Leider verabschiedet sich Noname immer mehr von der Musik. Wenn sie aber was raushaut, dann wird’s und bleibt’s weiterhin fantastisch. Es schadet nicht, wenn man sich hauptsächlich mit Literatur beschäftigt und dann Rap-Nummern schreibt. Lest, hört und lernt – Noname hat euch was zu sagen!


30.


Spellling – Little Deer

Ja, einmal sagen wir’s noch: Spellling klingt wie Kate Bush. Und scheitert nicht daran. Ganz, ganz feiner Sound mit Bläsern, Percussion und eben einem Gesang, den man nicht kopieren kann.


29.


Olivia Rodrigo – Deja Vu

Olivia Rodrigo wurde durch ein anderes Mädchen ersetzt. Das besingt sie in fast jedem Lied ihres Albums. Dementsprechend cringy werden die Texte an einigen Stellen – aber das sei einem 18-jährigen Teenager verziehen. Vor allem wenn der Rest stimmt.


28.


Chlöe – Have Mercy

Chlöe startet ihre Solo-Karriere mit Have Mercy und zeigt ihre Stärken. Rap, Gesang – ach, selten war jemand so nahe dran, ernsthaft in Beyonces Fußstapfen treten zu können.


27.


Mitski – The Only Heartbreaker

Mitsky wird ein wenig poppiger und zugänglicher. The Only Heartbreaker dominiert von der ersten Sekunde sämtliche Gehörgänge und ist dabei nicht einmal besonders aufwendig gestaltet. Wenn man den Synthi und den Gesang einzusetzen weiß, entstehen mit wenigen Mitteln die größten Ohrwürmer.


26.


Low – Days Like These

Der Einstieg in Days Like These fällt leicht, seine Steigerung lässt sich nur schwer in Worte fassen lässt. Die Harmonien stimmen, obwohl das Chaos regieren darf.


25.


black midi – John L

Lass das geordnete Chaos regieren. Wenn Experimente schief gehen, haben alle Kritiker es eh immer schon gewusst. Wenn sie gut laufen, dann kommt so ein Song raus. Sprechgesang, Tumult und trotzdem ein durchgängiger Faden. John L.


24.


Megan Thee Stallion – Thot Shit

Die Zeit in der Megan Thee Stallion keine Banger mehr schreibt, möge nie kommen.


23.


pinkpantheress – Just for Me

Die Obsession die Internet-Phänomen pinkpanhteress in Just for Me beschreibt, würde man ohne gezielt auf den Text zu hören nicht vermuten. 2-Step is back.


22.


BROCKHAMPTON – Buzzcut (feat. Danny Brown)

Fans der ersten Stunde warten sehnsüchtig auf eine Renaissance des alten Sounds, des Raps der den Hörer mit seiner Wucht erdrückt. Glücklicherweise erfüllt die Gruppe diese Sehnsüchte gleich mit der ersten Single und dem Opener des Albums. BUZZCUT ist mit Sicherheit der härteste BH-Song seit den Klängen von Saturation III. Danny Brown macht mit und nennt die Band gleich Incels, was auf vielen Ebenen einen äußerst amüsanten Touch mit sich bringt.


21.


Snail Mail – Valentine

Ganz ruhig beginnt Snail Mail in Valentine, ein paar Synthis starten den Song, bis das Schlagzeug dazukommt und wenig später eine Gitarre einen Akkord zerlegt. Das Lied baut sich zum Refrain auf, steigert sich unüberhörbar und wird zu einer echten Anklage, wenn sie fragt, warum die Partnerin sie aus ihrem Gedächtnis oder Leben löschen will. Das Schlagzeug wird richtig tight, die Gitarren laut und Lindsey singt mit großem Selbstvertrauen darüber. Das Break zum Ende passt da nur umso besser hinein, zumal sie immer wieder wiederholt, dass sie die Partnerin anbetet bzw. bewundert.


20.


Lana Del Rey – White Dress

Lana Del Rey war in diesem Jahr sehr fleißig. Auf dem ersten ihrer zwei veröffentlichten Alben findet sich mit White Dress das wohl größte Highlight ihres musikalischen Jahres-Schaffens. In typischer Manier träumt sie sich über das Klavier. Sie kommt an ihre stimmlichen Grenzen, bewusst lässt sie es krächzen und hauchen. Ein Stilmittel, mit dem man umgehen können muss.


19.


James Blake – Say What You Will

Say What You Will hat nicht nur ein sehr amüsantes Video, in dem Finneas als Nemesis von James Blake auftritt, sondern auch wieder alles, was einen guten James Blake-Song ausmacht. Ohrwurm-Refrain, freche Lyrics, Keyboard, Mehrstimmigkeit, a capella-Teil, schnippen, Falsett – muss reichen. Ziemlich perfekter Song.


18.


Lil Nas X – MONTERO (Call Me By Your Name)

Puh, da gab’s einen ziemlichen Aufschrei. Angefangen vom Release der Single, die im Rahmen einer Super Bowl Werbung angeteasert wurde, deren Musikvideo Konservative verzweifeln und einen der größten Schuhhersteller der Welt vors Gericht ziehen ließ. Ja, man darf offenbar keine Schuhe adaptieren ohne es zuvor mit der griechischen Siegesgöttin abzusprechen. Lil Nas X ist Profi durch und durch, sowohl musikalisch, als auch in Sachen Marketing. MONTERO stellt einen weiteren Ohrwurm in der Diskographie des jungen Rappers dar.


17.


Tinashe – Bouncin

Wie unendlich underrated kann man eigentlich immer noch sein? Tinashe ist schon ewig lange im Business (wer sie nicht mehr erkennt, sie spielte mal Jake Harpers Nachbarin in Two And A Half Men) und fabriziert durchwegs starke RnB-Pop-Alben. Bouncin stellt den jüngsten und höchsten Gipfel im Hit-Gebirge der unterschätzten Künstlerin dar, die hier unter anderem auf den Spuren von FKA Twigs wandelt.


16.


Mdou Moctar – Afrique Victime

Jimmy Hendrix hat einen Nachfolger gefunden und er ist ein Tuareg. Mdou Moctar bereicherte uns dieses Jahr mit bester Rock-Musik, gepaart mit Einflüssen der afrikanischen Traditionen. Das ist noch echter Rock.


15.


Sharon Van Etten & Angel Olsen – Liked I Used To

Ein Thema das wie Bruce Springsteens Born To Run klingt. Ok, wohl nur mit ein bisschen Vorstellungskraft. Was Sharon Van Etten und Angel Olsen in den viereinhalb Minuten abziehen verdient sich ohnehin keinen Vergleich. Die beiden harmonieren perfekt, auch wenn man an manchen Stellen nur haarscharf am übertriebenen Kitsch vorbeischrammt.


14.


Arooj Aftab – Mohabbat

Als zart und mächtig könnte man die Musik von Arooj Aftab beschreiben. Die 36-Jährige schlug in diesem Jahr richtig auf, ist derzeit für zwei Grammys nominiert und öffnet der westlichen Welt mit ihren Klängen die Augen.


13.


Japanese Breakfast – Be Sweet

Michelle Zauner ist dieses Jahr allerspätestens in den Olymp der alternativen Pop-Musik aufgestiegen. Be Sweet steht dabei stellvertretend für eine Reihe von Liedern ihres neuen Albums Jubilee die man hier anführen hätte können. Verspielt, ein bisschen retro und definitiv nicht langweilig. Be sweet to me baby – ok!


12.


NENDA – Borders

Man weiß nicht wo man anfangen soll, viel zu viele Dinge sind an NENDA und Borders zu gut. Der Text? 1A. Der Gesang? Eine große Überraschung! Der Sprachwechsel? I versteh alles! Flow, Aufbau, Aussage – you name it, she hat es. Nach den bisherigen Veröffentlichungen kann man der Ötztalerin nur eine große Karriere vorhersagen.


11.


Genesis Owusu – The Other Black Dog

Was letztes Jahr Bartees Strange war, stellt 2021 Genesis Owusu dar. Ein Musiker aus dem Nichts, der alles zerfetzt was er anfasst. Der Australier rappt und funkt sich durch die Welt, den wohl besten Eindruck darauf kann man in The Other Black Dog erhalten.


10.


Tyler, the Creator – Corso

Chöre, Klavier, Percussion und ein aggressiver Tyler. Dieser Song hat enorm viele Ebenen die ihn zu einem echten Genuss machen. Tyler ist Meister der kathartischen Auflösung und der fantastischen Ehrlichkeit: I don’t even like using the word ‘bitch’ / It just sounded cool.


09.


Brandi Carlile – Broken Horses

Die Gitarren werden in Broken Horses ausgepackt, sie galoppieren mit dem Klavier zusammen aus und bilden das Grundgerüst für ein absolutes Brett an hochklassiger Musik. Carlile singt sich fünf Minuten die Seele aus dem Leib, kann – wie in jedem anderen Lied ­– die richtige Emotion in ihre Stimme bringen und so dafür sorgen, dass man sich nur immer und immer wieder fragt, warum diese Künstlerin noch nicht in Adele-Sphären aufgestiegen ist.


08.


Magdalena Bay – Secrets (Your Fire)

Your fire lalalalala. Songs von Magdalena Bay funktionieren auch, wenn man sie aus dem Album herausreißt. Magdalena Bay nimmt einen großen Teil des Sounds vergangener Tage und holt ihn ins Jahr 2021. Die Melodien die Mica und Matthew geschrieben haben, kann man nicht oft genug hören, sie fressen sich in die Ohren und selbst wenn man glaubt, auf einem Track hängen zu bleiben, kommt nur Sekunden später der nächste absolute Pop-Banger.


07.


Dave – Heart Attack

Migration, Integration, die Probleme im Alltag als schwarzer oder Migrant bilden die Hauptthemen von We’re All Alone In This Together, das im fast zehnminütigen Manifest Heart Attack seinen Höhepunkt findet. Ein Song der einen packt und nicht mehr loslässt, auch wenn der Beat diesmal so ruhig ist, dass er beim gemütlichen Gitarrenspiel am Lagerfeuer geschrieben werde hätte können. Dave erzählt eine Geschichte die unter die Haut geht, die man kennt, aber nicht erlebt hat – schon gar nicht als weißer. Seine Delivery, sein Vortrag hat alles was man sich wünscht, er rappt sich sein Herz aus der Seele. Heart Attack darf als Fortsetzung des 2016 erschienen Songs Panic Attack gesehen werden. Das ist ganz, ganz große Kunst des Storytellings, die man in der gesamten Rap-Welt wohl nur von zwei, drei anderen Rappern erwarten kann. Irgendwann verschwindet die Gitarre und das Klavier übernimmt – James Blake – bis auch die Anschläge der Tasten verschwinden und Dave a Capella rappt.


06.


St. Vincent – Pay Your Way In Pain

Nein, das wird kein Klavier-Chanson, das wird eine richtig massive Pop-Nummer. St. Vincent hat mit der Lead Single zu Daddys Home die Richtung vorgegeben: Funkig, mutig, schräg. Es gibt nichts, was sie nicht kann.


05.


Danger Dan – Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt

Das Mitglied der Antilopen Gang hat mit Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt den Klavier-Rap auf neue Ebenen gehoben. Ein hochpolitischer Text, den man nicht hoch genug loben kann.


04.


Mine – Hinüber feat. Sophie Hunger

Im titelgebenden Opener ihres neuen Albums hinüber legt es Mine gleich düster an. Das Meer besteht aus Plastik, Hungersnöte überall, die Welt steht so nicht mehr lang. Es geht eben nur so gut, bis es irgendwann hinüber ist. Ein Arrangement das den Ohren wohl tut, ein Video das jeden Preis dieser Branche verdient hat.


03.


Shirin David – Be a Hoe/Break a Hoe

Hier wird selbst der größte Shirin-Hater mit dem Kopf mitnicken müssen, ein absolutes Brett und eine massive Kollaboration zwischen Shirin und ihrem Idol Kitty Kat. Es wird geflext, ein wenig über Sexuelles fantasiert und versteckt auf einige Disses ihnen gegenüber reagiert. Kittys Part strotzt voller nostalgischer Lines, Fans der ersten Stunde werden die gewählten Zeilen schnell erkennen können. Sie knallt dir 2:51 Minuten alles in die Fresse – und als Hörer lächelt man, weil man sich bedankt. Die Kanye-Kim-Anspielungen in der ersten Strophe muss man nicht mehr extra erwähnen, sie konnten sich in den wenigen Wochen seit dem Erscheinen schon selbst einen Namen machen.


02.


Wolf Alice – Delicious Things

Einen Song von Wolf Alice auszuwählen, fällt nicht leicht. Das neue Album geht von Hits über, Delicious Things dürfte den Sound der britischen Band aber am besten zusammenfassen. Groß, rockig, mal ruhiger, mal voller Energie, ein bisschen verträumt und auf sehr viele Ebenen aufgeteilt.


01.


Little Simz – Introvert

Pauken, Posaunen, ein Orchester zum Beginn. Eine größeres Zelebrieren ist nicht mehr möglich. Und wenn dann nach knapp einer Minute das Schlagzeug einsetzt, wird’s richtig episch. Der Refrain wird von Cleo Sol gesungen. Simz the artist or Simbi the person?

To you I’m smiling, but really, I’m hurting. Wir bekommen hier einen hochpolitischen Text, der voller Zorn aber auch Stolz ist (I’m a Black woman and I’m a proud one). Ein Song der nicht nur episch klingt, episch ist, sondern auch Hoffnung macht (Find a way, I’ll find a way / The world’s not over). Das Outro wird von Emma Corrin gesprochen (The Crown). Dieses Bambambam – so unglaublich mächtig. Mit einem lauteren, kräftigeren Knall kann man diese Liste nicht beenden. Der Schlusssatz As you embark on a journey / Of what it takes to be a woman dient als Codewort für das versiegelte Schloss, das das dahinterliegende Paradies bewacht. Unser Song des Jahres 2021!


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