49.
Porter Robinson – Look at the Sky
47.
Charli XCX – Good Ones
Charli XCX läutet mit Good Ones ihre massive Pop-Star-Ära ein und gibt einen ersten Einblick auf ihr im Frühjahr erscheinendes Album. Sie nimmt sich den 80er-Jahren an, scheint Eurythmics Tribut zollen zu wollen und fabriziert dadurch einen hervorragenden Club-Banger.
46.
MUNA – Silk Chiffon (feat. Phoebe Bridgers)
MUNA steht seit Neuestem bei Phoebe Bridgers’ Label unter Vertrag. Dementsprechend naheliegend ist eine Kollaboration zwischen Angestellten und Chefin. Eine herrliche Soft-Pop-Nummer, die sogar Phoebe zum Lachen bringt. Ja, das Leben kann Spaß machen – vor allem wenn man solche Hymnen für die LGBTQI+-Community schreiben kann.
45.
Amyl and The Sniffers – Guided By Angels
Ein Song, der neugierig macht, der die Qualitäten der Band vorstellt und dessen Energie man sich nur sehr schwer entziehen kann. Man merkt hier schon, dass Amyl And The Sniffers mehr drauf haben, als nur drei Akkorde zu spielen (auch wenn sie sich immer wieder den Powerchords hingeben). Riffs, starke Bassline und allgemein ein sehr stringenter Aufbau eröffnen das Album. Amy gibt alles, von der ersten bis zur letzen Sekunde.
44.
Holly Humberstone – Scarlett
Holly Humberstone gehört die Zukunft. Mit Scarlett weist sie eine weitere Talentprobe vor. Hier stimmen alle Teile perfekt zusammen, die gewählte Gesangsmelodie umschlingt die Synthis harmonisch, die schrillen E-Gitarren drücken die zwischenzeitliche Verzweiflung aus, die Drums schlagen einen Takt vor, durch den sich der Song sagenhaft leicht anfühlt.
43.
L’Rain – Blame Me
L’Rain wird grausam unterschätzt (mehr dann bei den Top-Alben des Jahres). Blame Me ist eine der ruhigeren Nummern ihres neuen Albums, kann aber durch einen wunderbaren Aufbau zu einem feinen Geflecht aus Streichern, Gitarre und Gesang wachsen.
42.
Duran Duran – Anniversary
Die Band feiert sich mit Anniversary und ordentlich Percussion bzw. einem härteren Riff, das sich wenig später in verträumten Synthis auflöst. Ja, die Band feiert über 40 Jahre Bühnenpräsenz und macht das auch angemessen. Der Refrain geht massiv ins Ohr, steht ein wenig im Kontrast zu den Strophen, was aber nicht schlecht tut. Hier wird richtig galoppiert.
41.
Feu! Chatterton – Un Monde Nouveau
Eine neue Welt – so kann sie klingen. Diese fünf Minuten vergehen wie im Flug, die futuristischen, dezenten Gitarren, das Keyboard lassen alles sehr leicht werden.
40.
CHVRCHES & Robert Smith – How Not To Drown
Im soliden Einheitsbrei des neuen CHVRCHES-Albums sticht das Feature mit Robert Smith heraus. Muss es auch, es handelt sich um Robert Smith. Es entwickelt sich ein feines Duett, fern von jedem Kitsch. Synthi und Schlagzeug als Anker, an dem sich alle anderen Songteilnehmer festklammern.
39.
Silk Sonic – Leave The Door Open
Ein Song, der die Welt im Sturm eroberte. Ein Lied, das alles hat, was es braucht, um wirklich sexy zu sein. Viele Künstler:innen versuchen zwanghaft durch besonders laszives Verhalten einen erotischen Song zu schreiben, Silk Sonic machen es mit spielerischer Leichtigkeit. Die Kombo aus Andersons Percussion und Brunos massiver Fähigkeit, alle Herzen durch seinen Gesang zu erobern, ist unschlagbar. Vor allem überzeugen die beiden mit Witz, sie nehmen sich selbst und alles um sie herum nicht zu ernst. Soul, Funk, R&B – Percussion, Chöre, Klavier und Gesang. In dieser Form braucht es nicht mehr. Es ist kein besonders aufwendiges Arrangement, dass die beiden hier präsentieren, aber die Ausführung ist schlichtweg perfekt. Ja, vielleicht mutet dieser Track dem ein oder anderen etwas zu schnulzig an – aber schlechte Musik klingt anders.
38.
Faye Webster – I Know I’m Funny haha
Wenn im Hintergrund eine Pedal-Steel-Gitarre raunzt, darf im Vordergrund auch dezent gesungen werden. Faye Webster erzählt drei unwiderstehliche Episoden aus ihrem Leben, vom Einzug ihres Freundes ohne es dem Vermieter mitzuteilen, zum Vergessenwerden durch betrunkene Schwägerinnen. Und die Pedal-Steel wird auch von Country-Musik beschlagnahmt.
37.
Nas – Rare
Die erste Single von King’s Disease II Rare erinnert im ersten Teil von seinem Beat und seinem Flow an J. Cole – wobei, da Nas schon gerappt hat, als Cole noch irgendwo in Carolina herumgehüpft ist, zählt der Vergleich vermutlich nicht ganz. Jedenfalls ein wenig mehr Jazz und ein richtig geiler Switch in der Mitte des Tracks. Hit-Boy und Nas passen einfach zusammen.
36.
Megan Thee Stallion – Southside Forever Freestyle
Megan Thee Stallion schenkte uns an ihrem 26. Geburtstag im Februar diesen Freestyle. Hungrig zerstört sie den Beat und alles was sich ihr in den Weg stellt. Glücklicherweise fand der Song zum Ende des Jahres den Weg auf die Streaming-Plattformen.
35.
illuminati hotties – Mmmoooaaaaayaya
Mmmoooaaaaayaya.
34.
Torres – Don’t Go Puttin Wishes in My Head
Brandon Flowers würde für Don’t Go Puttin Wishes In My Head vermutlich in Erwägung ziehen, das Book of Mormon gegen diese Songrechte einzutauschen. Wenn wir die Blasphemie weglassen wollen, dann bleibt ein Song übrig, der stark an die Killers erinnert. Snythis, eine ansteckende Melodie, fantastischer Aufbau über knapp viereinhalb Minuten. Kurz: Einer der besten Indie-Pop-Songs des Jahres.
33.
Jessie Ware – Please
Jessie Ware bleibt die Disco-Queen. Please kann nahtlos an sämtliche Monsterscheiben ihres Albums What’s Your Pleasure? anschließen. Banger auf allen Ebenen.
32.
AUDREY NUNA – Top Again feat. Saba
Audrey Nunas Mixtape a liquid breakfast überzeugt ja durch die Bank. Top Again sticht aber noch einmal heraus, was nicht zuletzt auch an Saba liegt. Hier wird’s ein wenig oldschool, hier darf der Bass und die Synthis gut hörbar sein. Audrey singt hauptsächlich, zeigt ihre kräftige Stimme, Saba sein Können mit verschiedenen Tempo-Wechseln.
31.
Noname – Rainforest
Leider verabschiedet sich Noname immer mehr von der Musik. Wenn sie aber was raushaut, dann wird’s und bleibt’s weiterhin fantastisch. Es schadet nicht, wenn man sich hauptsächlich mit Literatur beschäftigt und dann Rap-Nummern schreibt. Lest, hört und lernt – Noname hat euch was zu sagen!
30.
Spellling – Little Deer
Ja, einmal sagen wir’s noch: Spellling klingt wie Kate Bush. Und scheitert nicht daran. Ganz, ganz feiner Sound mit Bläsern, Percussion und eben einem Gesang, den man nicht kopieren kann.
29.
Olivia Rodrigo – Deja Vu
Olivia Rodrigo wurde durch ein anderes Mädchen ersetzt. Das besingt sie in fast jedem Lied ihres Albums. Dementsprechend cringy werden die Texte an einigen Stellen – aber das sei einem 18-jährigen Teenager verziehen. Vor allem wenn der Rest stimmt.
28.
Chlöe – Have Mercy
Chlöe startet ihre Solo-Karriere mit Have Mercy und zeigt ihre Stärken. Rap, Gesang – ach, selten war jemand so nahe dran, ernsthaft in Beyonces Fußstapfen treten zu können.
27.
Mitski – The Only Heartbreaker
Mitsky wird ein wenig poppiger und zugänglicher. The Only Heartbreaker dominiert von der ersten Sekunde sämtliche Gehörgänge und ist dabei nicht einmal besonders aufwendig gestaltet. Wenn man den Synthi und den Gesang einzusetzen weiß, entstehen mit wenigen Mitteln die größten Ohrwürmer.
26.
Low – Days Like These
Der Einstieg in Days Like These fällt leicht, seine Steigerung lässt sich nur schwer in Worte fassen lässt. Die Harmonien stimmen, obwohl das Chaos regieren darf.
25.
black midi – John L
Lass das geordnete Chaos regieren. Wenn Experimente schief gehen, haben alle Kritiker es eh immer schon gewusst. Wenn sie gut laufen, dann kommt so ein Song raus. Sprechgesang, Tumult und trotzdem ein durchgängiger Faden. John L.
24.
Megan Thee Stallion – Thot Shit
Die Zeit in der Megan Thee Stallion keine Banger mehr schreibt, möge nie kommen.
23.
pinkpantheress – Just for Me
Die Obsession die Internet-Phänomen pinkpanhteress in Just for Me beschreibt, würde man ohne gezielt auf den Text zu hören nicht vermuten. 2-Step is back.
22.
BROCKHAMPTON – Buzzcut (feat. Danny Brown)
Fans der ersten Stunde warten sehnsüchtig auf eine Renaissance des alten Sounds, des Raps der den Hörer mit seiner Wucht erdrückt. Glücklicherweise erfüllt die Gruppe diese Sehnsüchte gleich mit der ersten Single und dem Opener des Albums. BUZZCUT ist mit Sicherheit der härteste BH-Song seit den Klängen von Saturation III. Danny Brown macht mit und nennt die Band gleich Incels, was auf vielen Ebenen einen äußerst amüsanten Touch mit sich bringt.
21.
Snail Mail – Valentine
Ganz ruhig beginnt Snail Mail in Valentine, ein paar Synthis starten den Song, bis das Schlagzeug dazukommt und wenig später eine Gitarre einen Akkord zerlegt. Das Lied baut sich zum Refrain auf, steigert sich unüberhörbar und wird zu einer echten Anklage, wenn sie fragt, warum die Partnerin sie aus ihrem Gedächtnis oder Leben löschen will. Das Schlagzeug wird richtig tight, die Gitarren laut und Lindsey singt mit großem Selbstvertrauen darüber. Das Break zum Ende passt da nur umso besser hinein, zumal sie immer wieder wiederholt, dass sie die Partnerin anbetet bzw. bewundert.
20.
Lana Del Rey – White Dress
Lana Del Rey war in diesem Jahr sehr fleißig. Auf dem ersten ihrer zwei veröffentlichten Alben findet sich mit White Dress das wohl größte Highlight ihres musikalischen Jahres-Schaffens. In typischer Manier träumt sie sich über das Klavier. Sie kommt an ihre stimmlichen Grenzen, bewusst lässt sie es krächzen und hauchen. Ein Stilmittel, mit dem man umgehen können muss.
19.
James Blake – Say What You Will
Say What You Will hat nicht nur ein sehr amüsantes Video, in dem Finneas als Nemesis von James Blake auftritt, sondern auch wieder alles, was einen guten James Blake-Song ausmacht. Ohrwurm-Refrain, freche Lyrics, Keyboard, Mehrstimmigkeit, a capella-Teil, schnippen, Falsett – muss reichen. Ziemlich perfekter Song.
18.
Lil Nas X – MONTERO (Call Me By Your Name)
17.
Tinashe – Bouncin
16.
Mdou Moctar – Afrique Victime
15.
Sharon Van Etten & Angel Olsen – Liked I Used To
14.
Arooj Aftab – Mohabbat
13.
Japanese Breakfast – Be Sweet
12.
NENDA – Borders
11.
Genesis Owusu – The Other Black Dog
10.
Tyler, the Creator – Corso
Chöre, Klavier, Percussion und ein aggressiver Tyler. Dieser Song hat enorm viele Ebenen die ihn zu einem echten Genuss machen. Tyler ist Meister der kathartischen Auflösung und der fantastischen Ehrlichkeit: I don’t even like using the word ‘bitch’ / It just sounded cool.
09.
Brandi Carlile – Broken Horses
08.
Magdalena Bay – Secrets (Your Fire)
07.
Dave – Heart Attack
06.
St. Vincent – Pay Your Way In Pain
05.
Danger Dan – Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt
Das Mitglied der Antilopen Gang hat mit Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt den Klavier-Rap auf neue Ebenen gehoben. Ein hochpolitischer Text, den man nicht hoch genug loben kann.
04.
Mine – Hinüber feat. Sophie Hunger
03.
Shirin David – Be a Hoe/Break a Hoe
02.
Wolf Alice – Delicious Things
01.
Little Simz – Introvert
Pauken, Posaunen, ein Orchester zum Beginn. Eine größeres Zelebrieren ist nicht mehr möglich. Und wenn dann nach knapp einer Minute das Schlagzeug einsetzt, wird’s richtig episch. Der Refrain wird von Cleo Sol gesungen. Simz the artist or Simbi the person?
To you I’m smiling, but really, I’m hurting. Wir bekommen hier einen hochpolitischen Text, der voller Zorn aber auch Stolz ist (I’m a Black woman and I’m a proud one). Ein Song der nicht nur episch klingt, episch ist, sondern auch Hoffnung macht (Find a way, I’ll find a way / The world’s not over). Das Outro wird von Emma Corrin gesprochen (The Crown). Dieses Bambambam – so unglaublich mächtig. Mit einem lauteren, kräftigeren Knall kann man diese Liste nicht beenden. Der Schlusssatz As you embark on a journey / Of what it takes to be a woman dient als Codewort für das versiegelte Schloss, das das dahinterliegende Paradies bewacht. Unser Song des Jahres 2021!
Früher Sängerknabe, heute zwischen Fußball, Football und viel Musik. Im Herzen immer Punker.
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